Cembalo von Jean Henri Hemsch © Bayerisches Nationalmuseum, Foto Walter Haberland

State of the Arts zu Bachs Zeit

24.09.2025,

Sybe Wartena, Referent für Möbel, Musikinstrumente, Spiele und Stadtmodelle

Das Cembalo von Jean Henri Hemsch (1700–1769)

Das kostbare Instrument wurde 1754 gebaut und ist als eines von nur fünf erhaltenen Exemplaren bis heute im Bayerischen Nationalmuseum zweimal im Jahr nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören.

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Detail © Bayerisches Nationalmuseum, Foto Sybe Wartena

Jean Henri Hemsch wurde 1700 in der Eifel als Johann Heinrich geboren. Sein außergewöhnliches Cembalo ist 1754 datiert, also vier Jahre nach dem Tod von Johann Sebastian Bach. Das Pariser Instrument verkörpert den State of the Arts dieser Zeit. Denn die im 18. Jahrhundert in allen kulturellen Belangen tonangebende Metropole zog auch international die besten Instrumentenbauer an. So siedelte sich auch Antoine Vater (1689–1759) aus Hannover dort an. Bei ihm ging Hemsch 1728 in die Lehre.

Nur fünf Instrumente aus der hoch angesehenen Werkstatt Hemschs sind bis heute spielbar, und in dem Exemplar des Bayerischen Nationalmuseums treffen der höchste Grad an Originalsubstanz mit den besten klanglichen Qualitäten zusammen: ein klarer, reicher und zugleich sanfter und harmonischer Klang, der als typisch französisch gilt, doch in Deutschland ebenso geschätzt war. Das kostbare Cembalo ist dauerhaft ausgestellt und wird im Rahmen intimer Konzerte in der Musikinstrumentensammlung gespielt – jedoch, um der konservatorischen Verantwortung gerecht zu werden, nur zweimal im Jahr im Rahmen der sonntäglichen Matineen um 11:00 Uhr und so auch beim Bachfest München in einem Konzert am 27. November.

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