Mitte des 18. Jahrhunderts war Kaffee in Europa ein begehrtes Luxusgut und putschte mit einem höheren Koffeingehalt als heute die Konsumierenden gehörig auf. Folglich wurde er von den Machthabern mit Argwohn betrachtet, die einen Putsch von den Aufgeputschten fürchteten und daraufhin die Kaffeesteuer einführten. Auch Liesgen Schlendrian liebt nichts mehr, als täglich ihren Kaffee zu trinken ‒ in den Augen ihres konservativen Vaters eine Unsitte. Doch Liesgen hat keinen Putsch im Sinn, vielmehr die Erlaubnis zur Heirat. Dann müsste es aber unbedingt ein Mann sein, mit dem sie ihre Leidenschaft teilen kann!
Seine Kantaten schrieb Johann Sebastian Bach in Leipzig beinahe im Wochentakt, die meisten für den Gottesdienst, einige aber auch fürs Zimmermannsche Kaffeehaus, das er regelmäßig besuchte. In seiner berühmten Kaffeekantate »Schweigt stille, plaudert nicht« (BWV 211), die als Höhepunkt der sächsischen Kaffeehausmusik des 18. Jahrhunderts gilt, zeigt sich der Komponist von seiner deftig-humorvollen Seite und schafft unter Verwendung volkstümlicher wie galanter Elemente ein belebendes kammermusikalisches Kunstwerk rund um eine kulinarische Leidenschaft.
Musik von Johann Sebastian Bach
Text nach Picander
Mit Mitgliedern des Soloensembles und des Orchesters des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Semikonzertante Aufführung