Contrapunctus I aus der „Kunst der Fuge“ von Johann Sebastian Bach hat es in sich. In bemerkenswerter Klarheit und Ausgewogenheit entwirft Bach die Koordinaten für sein großartiges polyphones Vermächtnis, lässt dabei die Wahl des Instrumentariums, der Dynamik und der Tempi offen. Allein die Vierstimmigkeit ist gegeben, als Partitur notiert. Manche sprechen von abstrakter Gedankenmusik. Wehte da nicht ein Hauch von Sinnlichkeit …
Gerd Zacher (1929–2014) hat sich als Interpret zeitgenössischer Orgelmusik sowie durch seinen fundierten Zugang zu Bachs Werk einen Namen gemacht. In seiner „Kunst einer Fuge“ werden ungeahnte Qualitäten der Vorlage von Bach offenbar. Zacher interessierten Proportionen, Rhetorik, das Verrinnen der Zeit, Zeitlosigkeit und das Timbre des 20. Jahrhunderts. Die Hörer:innen werden über zwei Interpretationen im Geiste Schumanns und Brahms behutsam in die Moderne geleitet. Mitunter entsteht der Eindruck, Johann Sebastian Bach habe in die Zukunft geschaut.
Margareta Hürholz, Orgel
Werke von J. S. Bach
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Die Kunst der Fuge (BWV 1080)
Werke
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Gerd Zacher: Die Kunst einer Fuge
Veranstaltungsort
Barrierefreiheit:
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Parkplätze:
Ja
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Gastronomisches Angebot:
Nein
Veranstalter:in
Tickets
Diese Veranstaltung ist kostenlos.
Weitere Informationen
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Maximale Teilnehmerzahl:
500
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Veranstaltungsdauer:
20:00 – 21:10 Uhr
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In welcher Sprache:
Deutsch

Detail der Orgel in St. Ludwig © Christine Mahler

Innenraum St. Ludwig © Christine Mahler

St. Ludwig München © Martin Jarde
Veranstalter:in
Kath. Kirchenstiftung St. Ludwig
Die katholische Pfarr- und Universitätskirche St. Ludwig wurde 1844 eingeweiht und besitzt bis heute das zweitgrößte Altarfresko der Welt. Die große Orgel wurde 1960 auf Initiative des langjährigen Kirchenmusikers und Diözesanmusikdirektors Rudolf Thomas durch die Hamburger Firma Rudolph v. Beckerath gebaut. Bis heute zählt sie zu den bedeutendsten und klangschönsten Orgeln im süddeutschen Raum.