Höfisches Leben sowie eine fortschreitende Präsenz der Wissenschaftlichkeit, unter anderem in Mathematik und Geometrie prägen die barocken Effekte in den Künsten. Von großem Aufwand getragen ist auch der gehobene Kleidungsstil, ausgehend von „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. in Versailles.
Die Männermode mit den langen Lockenperücken („Allonge“), aufwendig verzierten Justaucorps mit Weste und Kniehose und – zum ersten Mal – Schuhen mit Absätzen (!) sowie mit detailverliebten Accessoires wie Halswäsche, Handschuhe und Taschentücher ist optisch fast opulenter als die Manteaux-Kleider der barocken Dame. Männer und Frauen liebten beide viel Schminke und Parfum – auch, um von der mangelnden Hygiene abzulenken ...
Vom Stil und Leben zur Zeit von Johann Sebastian Bach berichtet Dorothea Nicolai in ihrem Vortrag „Allonge und Grand Parure“. Begleitet wird sie dabei von der Pianistin Helena Lüft, einer Studierenden der Hochschule für Musik und Theater München.
Dorothea Nicolai ist Kostümbildnerin, Bühnenbildnerin, Autorin, Dozentin und Kuratorin. Sie arbeitet international an Theatern wie der Wiener Staatsoper, dem Opernhaus Zürich, der Opera Bastille in Paris und den Salzburger Festspielen.